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Stromverbrauch Internet

Egal, ob am Arbeitsplatz, Zuhause oder unterwegs - wir nutzen das Internet täglich und überall. Weltweit sind über 5,4 Milliarden Menschen mit Smartphones, Tablets, Laptops und klassischen PCs online. Möglich machen dies unzählige Rechenzentren. Auf tausenden von Servern liegen die Daten, auf die wir 24 Stunden am Tag zugreifen. Was so selbstverständlich erscheint, erfordert aufwändige Technologien und zieht einen enormen Stromverbrauch nach sich.

Stromverbrauch Internet

Wie viel Energie verbraucht das Internet?

In Asien sind die meisten Menschen online - nämlich ca. 2,93 Milliarden. Europa folgt mit rund 750 Millionen Internetnutzern. Nordamerika ist die Region mit dem höchsten Anteil an Internetnutzern, nämlich etwa 93 Prozent. Der globale Internetnutzer ist fast sieben Stunden pro Tag online. Chatten, Streamen und nach Informationen suchen, sind die favorisierten Tätigkeiten im Netz. Wäre das Internet ein Land, hätte es den weltweit sechstgrößten Stromverbrauch und läge mit einem Anteil von 2,8 Prozent am weltweiten CO2-Ausstoß auf Platz 6 nach China, der USA, Indien, Russland und Japan. Wesentlicher Faktor ist der Stromverbrauch, vor allem für Server und Kühlungssysteme. In Deutschland verbraucht das Internet – also der Betrieb der Netze sowie Rechenzentren - 13 Terawattstunden Strom pro Jahr.

Wachsender Strombedarf durch Cloud-Lösungen, Streaming-Dienste und Gaming

Die Corona-Pandemie und die damit einhergehende "Zwangsdigitalisierung" verstärkte die Nachfrage nach Rechenzentrumsleistung. Industrie 4.0, Videokonferenzen, Homeschooling oder Online-Shopping waren hier die Treiber. Die weltweiten Verkaufszahlen von Servern stiegen im Jahr 2020 um mehr als 18 Prozent. Insbesondere Cloud-Anbieter profitierten.

Beim Cloud-Computing werden die Daten nicht mehr lokal auf dem eigenen Computer oder Smartphone gespeichert, sondern auf globalen Servern. So kann von überall auf der Welt auf diese Daten im virtuellen Speicher zugegriffen werden. Dies ist überaus praktisch, aber auch sehr stromintensiv.

Ein gutes Drittel des globalen Datenverkehrs bzw. 80 Prozent des Stromverbrauchs des Internets entsteht durch das Streamen von Musik und Filmen. Marktführer ist Netflix mit 230,7 Millionen Abonnenten. Für eine Stunde Netflix bei Full-HD Auflösung werden circa drei Gigabyte Daten verbraucht.

eSports Gamer Tastatur

Auch die Gaming-Industrie sorgt für einen hohen Stromverbrauch. Weltweit spielen 3,2 Milliarden Menschen Videospiele, hierzulande ist es die Hälfte der Bevölkerung.

Dies alles erfordert den Bau von neuen Rechenzentren. Der Trend geht dabei zu immer größeren, sogenannten Hyperscale Rechenzentren. Diese haben die Größe von mehreren Fußballfeldern und den Stromverbrauch einer Kleinstadt. 2022 gab es etwa 800 von ihnen, die meisten in den USA, China und Irland. Laut Prognosedaten der Synergy Research Group werden es bis Ende 2026 sogar 1.200 sein.

Digitalisierung vs. Klimaneutralität

In den kommenden Jahren ist keine Trendumkehr zu erwarten. Die Nachfrage an Serverleistungen wird weiter steigen. Prognosen besagen, dass der Energiebedarf der Rechenzentren in den nächsten zehn Jahren weltweit um mehr als 60 Prozent anwächst. Im Gegensatz dazu steht das Ziel der Klimaneutralität. Die Ampelregierung möchte, dass bis 2027 neu installierte Rechenzentren klimaneutral betrieben werden. Auch Die Europäische Kommission schließt sich diesem Ziel an, allerdings bis zum Jahr 2030.

Vielen Nutzern ist nicht bewusst, dass Mailen, Surfen und Streamen sehr viel Energie benötigt. Und das hat Auswirkungen auf den CO2-Ausstoß: Eine Stunde Video-Streaming in Full-HD-Auflösung benötigt - je nach Endgerät -  220 bis 370 Wattstunden elektrische Energie. Dies verursacht etwa 100 bis 175 Gramm Kohlendioxid, also ähnlich der Emissionen eines Kleinwagens bei einem Kilometer Autofahrt.

Wussten Sie schon?

Je kleiner der Bildschirm des Endgeräts, desto weniger Strom wird verbraucht.

Nachhaltige Nutzung des Internets

Angesichts solcher Datenmengen und den damit zusammenhängenden Treibhausgasemissionen sollte jeder Einzelne sein Online-Verhalten hinterfragen. Mit einigen Tipps und Tricks fällt die Internetnutzung nachhaltiger aus.

We are social

Laut Report der Digital-Agentur "We Are Social" nutzten im Jahr 2022 ca. 137 Millionen Menschen das erste Mal die sozialen Medien. Dies entspricht einem jährlichen Wachstum von nur 3 Prozent.

Erstmals ist die Online-Zeit im Vergleich zum Vorjahr um fast 5 Prozent zurückgegangen. Das heißt, dass der typische Nutzer die Zeit, die er im Internet verbringt, seit letztem Jahr um 20 Minuten pro Tag reduziert hat. Menschen wählen Inhalte gezielter aus und geben der Qualität den Vorzug vor der Quantität. Hauptgrund der Internetnutzung ist die Informationssuche.

Digitale Zahlen & Fakten

Mobilfunknutzer weltweit 5,44 Milliarden

Internet-Nutzer weltweit

5,16 Milliarden (64,4 Prozent der Weltbevölkerung)
Internetnutzung pro Tag weltweit 6 Stunden und 37 Minuten
Social Media-Nutzer weltweit 4,76 Milliarden
Social Media-Nutzung pro Tag weltweit 2,5 Stunden
Internet-Nutzer in Deutschland 67 Millionen (95 Prozent)
Internetznutzung pro Tag in Deutschland 234 Minuten (160 Minuten: mediale Angebote / 59 Minuten: private Kommunikation / 62 Minuten: Sonstiges
Social Media-Nutzer in Deutschland 72,6 Millionen (86,5 Prozent)

Datendienste und Glasfaser in der enviaM-Gruppe

Datacenter Leipzig enviaTEL

Telekommunikationsdienstleister envia TEL unterhält in Taucha bei Leipzig einen Datacenter Campus. Die Datacenter Leipzig 1 und 2 gehören zu den modernsten Rechenzentren Europas. Alle kritischen Versorgungssysteme sind mehrfach ausgelegt und sorgen für eine hohe Ausfallsicherheit. Mit einem ausgefeilten Sicherheitskonzept, Klimatisierung, Brandschutz und einer 24-Stunden-Überwachung durch die eigene Leitstelle unmittelbar vor Ort werden im Datacenter Leipzig 2 die Anforderungen der zweithöchsten Sicherheitsstufe der europäischen Rechenzentrumsnorm EN 50600 erfüllt.

Für den Bau investierte envia TEL 14 Millionen Euro. Auf einer Fläche von 2.000 Quadratmetern bietet die Anlage Platz für 40.000 Server und individuell gestaltbare IT-Sicherheitsbereiche zur Datenverarbeitung und -speicherung. Die angebotenen Dienstleistungen reichen von einzelnen Technikschränken über separate Sicherheitsräume bis hin zur Anbindung an die Cloud.

Mit einem Hochgeschwindigkeitsnetz von etwa 6.200 Kilometern Glasfaserkabel sorgt envia TEL für eine breitbandige und sichere Anbindung an die weltweiten Netze. Das Unternehmen erreicht 40.000 Unternehmen mit Glasfaser und plant 50.000 private Haushalte zu erschließen.

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Catrin Glücksmann

Leiterin Unternehmenskommunikation und Politik
Chemnitztalstr. 13 09114 Chemnitz