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Strom- und Gaspreise
Die Strom- und Gaspreise sinken kaum, auch wenn es an den Energiemärkten Entspannung gab. Der Wegfall der Preisbremsen, höhere Netzentgelte und eine höhere CO2-Besteuerung sorgen dafür, dass Energie teuer bleibt. Das Gebot der Stunde lautet weiterhin, Energie zu sparen.
Einflussfaktoren auf die Energiemärkte
Sowohl die Strom- als auch die Gaspreise sind seit Anfang 2021 in nie gekannte Höhen geschnellt. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine ist nur ein Grund dafür. Stark steigende und volatile Marktpreise, steigende Kosten für fossile Brennstoffe sowie gestiegene Durchschnittsverbräuche beeinflussen die Energiepreise ebenso wie die Tages- oder Ferienzeit und das damit verbundene Verbraucherverhalten.
Weiterhin hohe Energiepreise
Zum Jahreswechsel 2024 gab es einige Änderungen, so dass die Bundesnetzagentur mit anhaltend hohen Strompreisen rechnet. Durch den Wegfall von Zuschüssen dürfte Strom für die Verbraucher sogar teurer werden.
Zum Jahresende 2023 liefen die Energiepreisbremsen aus, die ab einer bestimmten Höhe den Preis für einen Großteil des Verbrauchs deckelten.
Außerdem steigen beim Strom die Netzentgelte deutlich. Laut Berechnungen muss ein durchschnittlicher Vier-Personen-Haushalt 120 Euro mehr Netzentgelt im Jahr zahlen.
Beim Gas wird die CO2-Abgabe erhöht. Außerdem fällt am 1. März die Mehrwertsteuerermäßigung weg, so dass Gas dann wieder mit 19 Prozent anstatt mit 7 Prozent besteuert wird.
Zusammensetzung des Strompreises
Der Strompreis ist das Entgelt für die Belieferung mit elektrischer Energie und bildet sich aus drei Bestandteilen: Beschaffungs- und Vertriebskosten, Netzentgelte sowie Steuern, Abgaben und Umlagen.
Grund- und Arbeitspreis
Der Strompreis setzt sich aus dem Verbrauchspreis und dem Grundpreis zusammen. Unter dem Verbrauchspreis sind alle Kosten zu verstehen, die für die Stromlieferung und den -verbrauch anfallen. Er wird in Cent pro Kilowattstunde berechnet. Der Grundpreis ist vom Stromverbrauch unabhängig. Er beinhaltet die Aufwendungen für die Bereitstellung der Leistung, den Messstellenbetrieb, die Abrechnung und die Vertriebskosten.
Steuern, Abgaben, Umlagen
Auf den Strompreis werden zahlreiche staatlich festgelegte Steuern, Abgaben und Umlagen erhoben. Der Stromversorger hat auf ihre Höhe keinen Einfluss.
Netzentgelte
Bei den Netzentgelten handelt es sich um eine Gebühr, die jeder Netznutzer, der Strom durch das Versorgungsnetz leitet, an den Netzbetreiber zahlen muss. Bei Haushaltskunden ist der jeweilige Stromlieferant der Netznutzer. Er sammelt die Netzentgelte von den Verbrauchern ein und leitet sie an den Netzbetreiber weiter. Die Netzentgelte werden staatlich reguliert, weil sich die jeweilige Höhe nicht im freien Wettbewerb bilden kann, da Stromnetze natürliche Monopole sind. Der Stromversorger hat auf ihre Höhe keinen Einfluss. Die Netzentgelte schwanken regional und sind deshalb bei jedem Netzbetreiber unterschiedlich hoch. Tendenziell sind sie im ländlichen Raum höher als in städtischen Ballungszentren. Im Bundesdurchschnitt sind die Netzentgelte in Nord- und Ostdeutschland am höchsten. Die Abweichungen ergeben sich unter anderem aus den Kosten für die Errichtung, Instandhaltung und den Betrieb des jeweiligen Stromnetzes, der Auslastung, dem Alter und der Qualität des Stromnetzes sowie aus den Kosten für die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien.
Beschaffungs- und Vertriebskosten
Die Beschaffungs- und Vertriebskosten werden durch den Einkauf und den Vertrieb des Produktes Strom verursacht. Sie sind nicht staatlich festgelegt oder staatlich reguliert und lassen den Stromanbietern Spielraum für ihre eigene Preisgestaltung. Auch die Kosten für die Strombeschaffung werden von zahlreichen Faktoren beeinflusst. Gemeint sind damit unter anderem politische Rahmenbedingungen, die Konjunkturentwicklung, die Witterungsbedingungen, die Transportkosten und die Kosten für Brennstoffe.
Die Energiewende hat ihren Preis
Seit Beginn der Liberalisierung des Strommarktes 1998 hat sich der Strompreis für Haushalte in Deutschland mehr als verdoppelt. Dies ist unter anderem auf die Energiewende zurückzuführen. Der Anteil der Steuern, Abgaben und Umlagen am Strompreis hat sich um über 250 Prozent erhöht. Der Anteil der Kosten für Beschaffung, Vertrieb und Netzentgelt ist um 67 Prozent gestiegen. Aktuell setzt sich der Strompreis eines durchschnittlichen Haushalts zu 40 Prozent aus Steuern, Abgaben und Umlagen, zu 38 Prozent aus Beschaffungs- und Vertriebskosten und zu 22 Prozent aus Netzentgelten zusammen.
Vielfalt auf dem Strommarkt
Jeder Haushaltskunde hat einen Anspruch auf Grundversorgung. Diese Energie liefert der örtliche Grundversorger. Dieser springt auch ein, wenn ein Versorgungsunternehmen seinen Lieferverpflichtungen nicht mehr nachkommt, so dass niemand im Dunkeln sitzen muss. Neben den Grundversorgern gibt es zahlreiche weitere regionale und überregionale Energieversorgungsunternehmen. Die Wahl des Stromanbieters ist jedem Kunden selbst überlassen. Der jeweils aktuelle Strompreis ist abhängig vom Wohnort und vom Anbieter.