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Pressemitteilung

enviaM-Gruppe investiert 250 Millionen Euro in Digitalisierung der Energiewende

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Die enviaM-Gruppe geht bei der Energiewende den nächsten entscheidenden Schritt. Der führende regionale Energiedienstleister in Ostdeutschland wird in den kommenden fünf Jahren 250 Millionen Euro in die Digitalisierung der Energieversorgung investieren. Schwerpunkte sind der Ausbau der Infrastruktur, die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen sowie die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter. Zudem wird das Unternehmen die Zusammenarbeit mit Partnern wie Hochschulen und Startups verstärken. Für die Steuerung aller Aktivitäten ist der neue Bereich Digitalisierung und Unternehmensentwicklung zuständig, der direkt dem Vorstand unterstellt ist.

Digitalisierung bringt Klimaschutz voran

„Die Energiewende steht an einem Wendepunkt. Deutschland wird die bis 2020 gesteckten Klimaschutzziele klar verfehlen. Schon jetzt steht fest, dass der beschlossene Kohle-Ausstieg allein nicht ausreichen wird, um die Vorgaben zu erfüllen. Um beim Klimaschutz voranzukommen, ist neben einer Dekarbonisierung vor allem eine Digitalisierung der Energieversorgung erforderlich. Diese muss sehr viel stärker in den Blickpunkt rücken“, betont der enviaM-Vorstandsvorsitzende Dr. Stephan Lowis.

Die Digitalisierung stellt nach Auffassung von Lowis die grundlegenden Weichen für die aus Klimaschutzgründen zwingend notwendige Weiterentwicklung der Energiewende von einer Strom- zu einer Wärme- und Verkehrswende. „Die enviaM-Gruppe wird die Digitalisierung der Energiewende in Ostdeutschland entschlossen vorantreiben. Wir sehen hier große Wachstumschancen. Denn wir verfügen mit unseren Energie- und Glasfasernetzen über die entsprechende Infrastruktur.“

Digitalisierung erhöht Akzeptanz der Verbraucher für Energiewende

Ein besonderes Anliegen der enviaM-Gruppe ist es nach Angaben von Lowis, die Akzeptanz der Energiekunden für digitale Energie-Angebote zu erhöhen. „Sie wünschen sich einfache und kostengünstige Produkte, die Spaß machen. Wir liefern diese. Wir wollen so wieder Lust auf die Energiewende machen, die momentan für viele Energieverbraucher eher eine Last ist.“

Neuer digitaler Stromzähler

Die enviaM-Gruppe hat deshalb eine digitale Produkt-Offensive gestartet. Ein Beispiel ist die Entwicklung eines neuen digitalen Stromzählers. Laut Gesetzgeber erhalten momentan alle Stromkunden mit einem Jahresverbrauch von weniger als 6.000 Kilowattstunden – und damit die breite Mehrheit der Privatkunden – lediglich eine sogenannte moderne Messeinrichtung, die kaum Mehrwert bietet. Das Unternehmen hat deshalb im März 2019 einen neuen digitalen Stromzähler, die sogenannte moderne Messeinrichtung plus, auf den Markt gebracht. Mit ihr wird der Zählerstand des Kunden per Funk übermittelt. Auf Wunsch des Kunden kann der Stromzähler zusätzlich mit einer Empfangsbox und einer App ausgestattet werden. So ist der Verbrauch sofort am Smart-Phone oder Tablet ablesbar. Die App zeigt ihm zusätzlich an, wie hoch der Verbrauch und die Kosten für seine elektrischen Geräte sind. „Unsere Kunden sind vom neuen Angebot begeistert. Zum Marktstart lagen bereits mehr als 1.000 Vorbestellungen vor. So etwas gab es noch nie“, freut sich enviaM-Vertriebsvorstand Dr. Andreas Auerbach.

Neuer digitaler Marktplatz für erneuerbare Energien

Ähnliche Vertriebserfolge erhofft sich die enviaM-Gruppe vom ersten digitalen Marktplatz für erneuerbare Energien in Ostdeutschland, den das Unternehmen im zweiten Halbjahr 2019 eröffnen wird. Regionale Erzeuger können hier ihren Strom aus erneuerbaren Energien online direkt an regionale Kunden verkaufen. Der gewünschte Strommix ist von den Kunden nach Belieben zusammenstellbar. Diese unterstützen so heimische Erzeuger und profitieren gleichzeitig von der Energiewende vor ihrer Haustür. „Wir rechnen damit, dass wir bis zu 15.000 Interessenten für unsere Online-Handelsplattform begeistern können“, zeigt sich Auerbach optimistisch.

Die enviaM-Gruppe wird auch die eigene Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien weiter vorantreiben. Das Unternehmen betreibt inzwischen 64 Anlagen in Ostdeutschland, die Strom und Wärme aus erneuerbaren Energiequellen herstellen. Auch 2019 sind neue Projekte geplant. Konkret sollen die Windparks in Lützen (Sachsen-Anhalt) und Woschkow (Brandenburg) ausgebaut werden. Darüber hinaus sollen eine neue Windenergieanlage in Trampe (Brandenburg) und eine neue Photovoltaikanlage in Bitterfeld (Sachsen-Anhalt) errichtet werden.

Im Netzgebiet der enviaM-Gruppe, das sich über Teile der Bundesländer Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen erstreckt, haben die erneuerbaren Energien 2018 erstmals die 100-Prozent-Marke übersprungen. Rein rechnerisch deckten sie 104 Prozent des Stromverbrauchs ab.

Neue digitale Steuerung von Wärmespeicherheizungen

Wie die Digitalisierung der Stromwende geht die enviaM-Gruppe auch die Digitalisierung der Wärme- und Verkehrswende entschlossen an. Mit der neuen digitalen Heizungssteuerung sparen Wärmespeicherkunden bis zu 15 Prozent ihrer Stromkosten. Aus der vermeintlich rückständigen Wärmespeicherheizung wird so eine fortschrittliche Alternative zu anderen Heizungsanlagen. Der Strom zur Wärmeerzeugung stammt selbstverständlich aus erneuerbaren Energien. „Marktstart für unser neues Produkt ist pünktlich zum Beginn der Heizperiode im Herbst 2019. Unsere 45.000 Wärmespeicherkunden sollten sich diesen Termin unbedingt vormerken“, rät Auerbach.

Neuer digitaler Shop für Elektromobilität

Nicht warten, sondern starten, heißt es für Kunden der enviaM-Gruppe auch beim Umstieg auf Elektrofahrzeuge. Der neue Web-Shop für Elektromobilität ermöglicht einen problemlosen Einstieg in die Verkehrswende. Kunden können hier per Mausklick ihr passendes Autostrom- Produkt, die geeignete Ladestation und die notwendige Installation bestellen. „Bei der Vermarktung setzen wir auch auf regionale Partnerschaften. Wir planen, mit heimischen Autohändlern zusammenzuarbeiten, die wir zu attraktiven Elektro-Autohäusern aufrüsten. Dazu schulen wir deren Mitarbeiter“, unterstreicht enviaM-Personalvorstand und Arbeitsdirektor Ralf Hiltenkamp.

Laden können Kunden ihre Elektrofahrzeuge auch an immer „Stromtankstellen“, die die enviaM-Gruppe in Ostdeutschland für sie errichtet. Das Unternehmen hat 2018 aus dem Förderprogramm der Bundesregierung einen Zuschuss für 106 neue Normal-Ladesäulen in Ostdeutschland erhalten. Der Energiedienstleister wird diese 2019 in Betrieb nehmen. Die Investitionen belaufen sich auf rund 1,5 Millionen Euro. Davon werden 515.000 Euro durch das Förderprogramm abgedeckt. Aktuell betreibt die enviaM-Gruppe bereits 91 Ladesäulen, an denen immer mehr Elektroautos „tanken“.

Immer wichtiger wird dabei eine intelligente Steuerung der Ladevorgänge, um eine Überlastung der Stromnetze zu vermeiden. Unter ungünstigen Bedingungen führen bereits wenige gleichzeitige Ladevorgänge zu Problemen. Die Lösung ist der neue automatische Phasenumschalter der enviaM-Gruppe. Er wird in die Ladebox eingebaut, verteilt die Ladevorgänge gleichmäßig auf die Stromleitung und gewährleistet so deren volle Übertragungsfähigkeit. Das Unternehmen hat für das wegweisende Produkt ein Patent angemeldet und wird im Sommer 2019 mit der Vermarktung beginnen.

Neue digitale Glasfaser-Ausbauwelle

Dreh- und Angelpunkt für digitale Produkte und Dienstleistungen ist eine schnelle und zuverlässige Datenübertragung. Die Glasfaser ist hier konkurrenzlos. Sie ist die Schlüsseltechnologie für die Digitalisierung. Die enviaM-Gruppe befindet sich hier im Vergleich zu anderen Energiedienstleistern in Ostdeutschland in einer ausgezeichneten Ausgangsposition.

Das Unternehmen hat von Beginn an auf die Glasfasertechnologie gesetzt. Das Netz hat inzwischen eine Länge von 5.500 Kilometern. Im April 2019 ist die zweite Ausbauwelle in Mitteldeutschland angelaufen. Bis zum Jahr 2023 werden rund 100 Millionen Euro investiert. Geplant sind 350 Projekte für Geschäfts- und Gewerbekunden.

Sprudelnde Gewinne für digitale Investitionen

Grundlage für die Vorreiterrolle der enviaM-Gruppe bei der Digitalisierung der Energiewende in Ostdeutschland sind gute Unternehmensergebnisse.

Mit einem um Sondereffekte bereinigten operativen Ergebnis vor Steuern und Zinsen EBITA (IFRS) von 324,8 Millionen Euro (2017: 326,7 Millionen Euro) hat das Unternehmen 2018 das hohe Niveau des Vorjahres nahezu gehalten. Darüber freuen sich auch die Anteilseigner der Stammgesellschaft enviaM. Sie erhalten eine Dividende von 0,70 Euro je Stückaktie (2017: 0,65 Euro je Stückaktie). Insgesamt werden 173,7 Millionen Euro an sie ausgeschüttet. Dies kommt auch den kommunalen Anteilseignern zugute, die 41,4 Prozent der Anteile an enviaM halten. An die rund 650 ostdeutschen Städte und Gemeinden fließen 72 Millionen Euro.

Aufwärts ging es für die enviaM-Gruppe bei den Investitionen. Diese stiegen 2018 auf 177,9 Millionen Euro (2017: 167,2 Millionen Euro). Schwerpunkte waren der Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und die Erweiterung des Glasfasernetzes.

Die Strom- und Gasabgabe der enviaM-Gruppe war hingegen 2018 rückläufig. Die Stromabgabe sank gegenüber dem Vorjahr auf 19.938 Gigawattstunden (2017: 21.385 Gigawattstunden). Verantwortlich dafür waren im Wesentlichen Absatzrückgänge bei Privat-, Gewerbe- und Geschäftskunden.

Die Gasabgabe verringerte sich gegenüber dem Vorjahr auf 12.829 Gigawattstunden (2017: 13.543 Gigawattstunden). Hauptursachen dafür waren Absatzrückgange bei Privat- und Gewerbekunden sowie typische saisonale Schwankungen im Vertriebshandel. Bemerkbar machte sich hier auch die milde Witterung.

Trotz der zunehmenden Wechselfreudigkeit blieb die Kundenzahl der enviaM-Gruppe 2018 so gut wie konstant. Sie ging geringfügig auf 1.301.724 Kunden (2017: 1.317.655 Kunden) zurück.

Bei den Umsatzerlösen der enviaM-Gruppe gab es in den vergangenen Jahren wenig Bewegung. Dies ist 2018 anders. Der Umsatz ist auf 3,13 Milliarden Euro (2017: 4,96 Milliarden Euro) gesunken. Dafür gibt eine einfache Erklärung: 2018 haben sich die Bilanzierungsregeln geändert. Die Erstattung der gesetzlichen Einspeisevergütung und Marktprämie für Betreiber von Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien wird nicht mehr in den Umsatzerlösen ausgewiesen. Dies führt zu einem Rückgang des Umsatzes von 1,54 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr. Die Neuregelung betrifft wie die enviaM-Gruppe viele andere Energiekonzerne in Deutschland.

Auch bei der Mitarbeiterzahl der enviaM-Gruppe kam es 2018 zu merklichen Veränderungen. Sie bewegte sich zum Stichtag 31.12.2018 bei 3.341 Beschäftigten (2017: 3.508 Beschäftigten).
Hauptauslöser für den Personalrückgang ist, dass sich der Dienstleister für Abrechnung und Kundenbetreuung des Unternehmens, die A/V/E, vom Geschäftsfeld Zählermanagement getrennt hat. Weitere Gründe sind die Inanspruchnahme von Vorruhestandsregelungen und auslaufende Befristungen.

Für das Geschäftsjahr 2019 zeigt sich das Unternehmen erneut optimistisch. „Wir rechnen für die enviaM-Gruppe und die Stammgesellschaft enviaM mit einem ähnlich guten Ergebnis wie im Vorjahr. Fest steht schon jetzt, dass die Investitionen weiter kräftig steigen werden“, betont Lowis.

Pressekontakt

Stefan Buscher
envia Mitteldeutsche Energie AG
T 0371 482-1744
E Stefan.Buscher@enviaM.de
I www.enviaM-gruppe.de/presse

Hintergrund

Die enviaM-Gruppe ist der führende regionale Energiedienstleister in Ostdeutschland. Der Unternehmensverbund versorgt mehr als 1,3 Millionen Kunden mit Strom, Gas, Wärme und Energie-Dienstleistungen. Zur Unternehmensgruppe mit über 3.300 Beschäftigten gehören die envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM), Chemnitz, sowie weitere Gesellschaften, an denen enviaM mehrheitlich beteiligt ist. Gemeinsam entwickeln sie das Internet der Energie in Ostdeutschland. Anteilseigner der enviaM sind mehrheitlich die innogy SE sowie rund 650 ostdeutsche Kommunen. Die Anteilseigner sind sowohl unmittelbar als auch mittelbar über Beteiligungsgesellschaften an enviaM beteiligt.
Einer Studie des Forschungs- und Beratungsinstituts Conoscope GmbH, Leipzig, zufolge sichert die enviaM-Gruppe rund 1,5 Milliarden Euro Wertschöpfung und rund 14.000 Arbeitsplätze. Jeder Euro, den der Unternehmensverbund als Wertschöpfung ausweist, bewirkt rund zwei weitere Euro Wertschöpfung. Jeder Arbeitsplatz der enviaM-Gruppe garantiert annähernd drei weitere Arbeitsplätze.

Pressesprecherin Evelyn Zaruba

Evelyn Zaruba

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