enviaM-Studie Energiewelt Ost
Die Ostdeutschen stehen deutlich hinter der Energiewende: 69 Prozent der Bürger befürworten den Wandel der Energieversorgung. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie Energiewelt Ost der enviaM. Im Vergleich zur letzten Umfrage hat die Zahl der Ostdeutschen, die die Energiewende ablehnen, mit 20 Prozent (2016: 16 Prozent) allerdings zugenommen. Die Abneigung ist im ländlichen Raum am stärksten. Hier sind die Folgen der Energiewende am deutlichsten spürbar.
Immer mehr Ostdeutsche kritisieren das schlechte Management der Energiewende. Nur 15 Prozent (2016: 35 Prozent) sind mit der konkreten Umsetzung zufrieden. Gleichzeitig glauben immer weniger Bürger an den Erfolg der Energiewende. Lediglich 43 Prozent (2016: 50 Prozent) sind vom Gelingen des Vorhabens überzeugt.
„Ohne die Akzeptanz der Bevölkerung ist die Energiewende in Ostdeutschland nicht möglich. Umso nachdenklicher stimmen die Umfrageergebnisse. Die kritischen Stimmen mehren sich. Wir brauchen eine neue Akzeptanzoffensive. Dies hat auch die Bundesregierung erkannt. Gebot der Stunde ist eine Aufbruchsstimmung, die die Menschen mitreißt und den Glauben an den Erfolg der Energiewende stärkt“, betont der enviaM-Vorstandsvorsitzende Dr. Stephan Lowis.
Der zentrale Brennpunkt für die Ostdeutschen ist und bleibt die Bezahlbarkeit der Energiewende. Sie ist für die Bürger der wichtigste Aspekt. 62 Prozent (2016: 70 Prozent) fordern eine gerechtere Kostenverteilung. Dies gilt umso mehr mit Blick auf die Zukunft. 55 Prozent rechnen in Folge des bevorstehenden Kohleausstiegs mit weiter steigenden Strompreisen.
„Hier ist vor allem die Politik gefordert. Diese muss die Bezahlbarkeit der Energiewende zur Chefsache machen und die Strompreise für Haushalte neu regeln. Sie hat dazu alle Hebel in der Hand. Mehr als 70 Prozent des Strompreises sind staatlich festgelegt beziehungsweise reguliert. Davon entfallen allein mehr als 50 Prozent auf Steuern, Abgaben und Umlagen. Hier gilt es anzusetzen. Ein Vorschlag wäre, die Stromsteuer abzuschaffen“, so Lowis.
Kernziel der Energiewende ist der Klimaschutz. Er ist den Ostdeutschen deutlich wichtiger als bei der letzten Umfrage. Um die Klimaschutzziele zu erreichen, ist neben einer Strom- auch eine Wärme- und Verkehrswende erforderlich. Die dafür notwendige Kopplung des Stromsektors mit dem Wärme- und Verkehrssektor ist ohne Digitalisierung nicht möglich. Dies ist den Bürgern noch nicht ausreichend bewusst.
Angesichts der Schlüsselrolle der Digitalisierung für die Weiterentwicklung der Energiewende hat enviaM die Ostdeutschen im Rahmen der Studie Energiewelt Ost erstmals zu ihren digitalen Gewohnheiten befragt. Das Ergebnis: Die Bürger denken und handeln digital. Die breite Mehrheit macht Online-Shopping (87 Prozent) und Online-Banking (80 Prozent), nutzt Apps (73 Prozent), Navigation (71 Prozent), Vergleichsportale (66 Prozent) und soziale Medien (58 Prozent). Nach Ansicht von 44 Prozent der Befragten macht die Digitalisierung ihren Alltag einfacher. Nur 15 Prozent meinen, dass Abläufe dadurch komplizierter werden.
Bei der Energieversorgung sind die Ostdeutschen allerdings noch zurückhaltend. Lediglich 14 Prozent nutzen bislang digitale Energieanwendungen wie eine intelligente Energiesteuerung im Haushalt (Smart Home).
„Die Ostdeutschen ticken digital. Sie sind viel weiter, als viele denken. Deshalb gilt es, bei der Energieversorgung deutlich mehr Gas zu geben. Hier drücken wir auf’s Tempo. Wir arbeiten mit Hochdruck daran, einfache und preiswerte digitale Angebote zu entwickeln, die den Kunden attraktive Mehrwerte bieten. Wir wollen damit Lust auf die Digitalisierung und die damit verbundenen Fortschritte bei der Energiewende machen“, unterstreicht Lowis.
Studie Energiewelt Ost
Die Studie Energiewelt Ost ist die einzige repräsentative Langzeitstudie zur Energiewende in Ostdeutschland. Seit 2012 befragt enviaM dazu die Bevölkerung. Die aktuelle Umfrage wurde im Auftrag des Unternehmens vom Institut für angewandte Marketing- und Kommunikationsforschung (IMK), Erfurt, im November 2018 durchgeführt. Einbezogen wurden mehr als 1.000 Personen in allen ostdeutschen Bundesländern.
Die vollständigen Ergebnisse der Studie sind auf der Internetseite der enviaM-Gruppe unter www.enviaM-gruppe.de abrufbar. Hier ist auch ein Video mit einem Interview des enviaM-Vorstandsvorsitzenden Dr. Stephan Lowis zur Studie einsehbar.
Pressekontakt
Stefan Buscher
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Hintergrund
Die enviaM-Gruppe ist der führende regionale Energiedienstleister in Ostdeutschland. Der Unternehmensverbund versorgt mehr als 1,3 Millionen Kunden mit Strom, Gas, Wärme und Energie-Dienstleistungen. Zur Unternehmensgruppe mit rund 3.500 Beschäftigten gehören die envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM), Chemnitz, sowie weitere Gesellschaften, an denen enviaM mehrheitlich beteiligt ist. Gemeinsam entwickeln sie das Internet der Energie in Ostdeutschland. Anteilseigner der enviaM sind mehrheitlich die innogy SE sowie rund 650 ostdeutsche Kommunen.