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Pressemitteilung | MITNETZ STROM

MITNETZ STROM und MITNETZ GAS arbeiten an Entwicklung einer grünen Wasserstoff-Wirtschaft in Mitteldeutschland

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MITNETZ STROM und MITNETZ GAS, die Verteilnetzbetreiber der enviaM-Gruppe, arbeiten zusammen mit regionalen Partnern an der Entwicklung einer grünen Wasserstoffwirtschaft in Mitteldeutschland. Neben dem massiven Ausbau und der Smartifizierung der Netze ist dies ein weiterer Baustein zum Gelingen der Energiewende in der Region.

Bis zu 50 Prozent des deutschen Wasserstoff-Bedarfs soll nach dem Willen der Bundesregierung bis zum Jahr 2030 mit grünem Wasserstoff gedeckt werden. Grüner Wasserstoff ist klimaneutral, da zu dessen Herstellung mittels Elektrolyse-Verfahren ausschließlich erneuerbare Energien verwendet werden. Daher entstehen bei der Produktion keine Treibhausgase wie CO2.

Das Thema ist aktuell im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. So werden am 28. August 2024 zahlreiche Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zum, „4. Mitteldeutschen Wasserstoffkongress“ in Erfurt zusammenkommen. Auch Dirk Sattur, Technischer Geschäftsführer von MITNETZ STROM und MITNETZ GAS, wird als Referent teilnehmen.

Grüner Wasserstoff bietet Möglichkeit, grünen Strom in Mitteldeutschland effizient zu nutzen

„Öko-Strom ist in Mitteldeutschland im Überfluss vorhanden“, sagt Dirk Sattur. „Deutlich mehr als elf Gigawatt Erzeugungsleistung aus erneuerbaren Energien sind heute bei uns im Stromnetz installiert.“ Doch das Potenzial könne häufig nicht vollständig genutzt werden, denn oft werde mehr Strom angeboten als nachgefragt.

„Dies gilt insbesondere an sonnigen und windreichen Tagen“, erklärt Sattur. Die Folge: Entweder muss der überschüssige Strom ins vorgelagerte Übertragungsnetz zurückgespeist werden. Wenn dies nicht möglich ist, kommen so genannte Redispatch-Maßnahmen zur Anwendung. „Hierbei wird in die Erzeugungsleistung von Kraftwerken eingegriffen, um das Stromnetz vor einer Überlastung zu schützen. Das passiert auch, wenn trotz unseres massiven Netzausbaus Engpässe drohen“, erläutert der Geschäftsführer.

„Wir mussten allein 2023 gut 1.100 Mal die Einspeisung erneuerbarer Energien ins Stromnetz zeitweise abregeln lassen. Bei diesen Maßnahmen wurden etwa 400 Gigawattstunden reduziert. An 310 Tagen wurde zudem an den vorgelagerten Netzbetreiber zurückgespeist“, berichtet Sattur. „Wir wollen diesen Strom stattdessen für die Erzeugung von grünem Wasserstoff nutzen – das wird die Energiewende einen großen Schritt voranbringen“, zeigt er sich überzeugt.

Aufbau von Elektrolyse-Kapazitäten hat hohe Priorität

Der Aufbau von Elektrolyse-Kapazitäten ist deshalb eines der dringlichsten Themen und wird mit hoher Priorität verfolgt. „Ziel ist, dass vor Ort, wo die industriellen Abnehmer angesiedelt sind, lokale Elektrolyseure errichtet werden. Die können sich dann genauso einfach an unser Netz anschließen, wie zum Beispiel Biogasanlagen-Betreiber.“, erläutert Sattur. Derzeit entwickeln MITNETZ GAS und envia THERM, ebenfalls ein Unternehmen der enviaM-Gruppe, ein Projektkonsortium namens „Green Bridge“. Mitglieder sind namhafte Großunternehmen der Metropolregion Leipzig-Halle wie der Flughafen Halle-Leipzig, BMW, Porsche, DHL, Total Energies, Nobian, LEAG, Verbio oder die Brauerei Landsberg.

Die Basis für den Wasserstoff-Transport ist ein 75 Kilometer langes Inselnetz von MITNETZ GAS, an welches die Partnerunternehmen angeschlossen sind. Diese bestehende Erdgasleitung soll grünen Wasserstoff transportieren. „Bislang haben wir mit Nobian, LEAG und envia THERM drei regionale Erzeuger in das Netz eingebunden, die mit ihren Elektrolyseuren im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen eine Gesamtkapazität von ungefähr 77 Megawatt bereitstellen können“, informiert Sattur. Weitere Elektrolyseure könnten an das Wasserstoffnetz der MITNETZ GAS angeschlossen werden.

Mitteldeutschland prädestiniert für Wasserstoffwirtschaft

Mitteldeutschland sieht der Geschäftsführer als prädestiniert für die Weiterentwicklung einer erfolgreichen Wasserstoffwirtschaft. „Es gibt zahlreiche Faktoren, die für den Standort sprechen: Wir haben ein gut ausgebautes Verteilnetz, relativ große Flächen für Industrieansiedlungen, nach wie vor ist viel Industrie im Aufbau – entweder durch Werkserweiterungen oder durch Neuansiedlungen –, die Chemieindustrie ist mit Standorten in Bitterfeld, Leuna und Böhlen gleich um die Ecke und wir haben große Mengen an Grünstrom zur Verfügung“, zählt er auf.

„Die Kernaufgabe besteht darin, Strom- und Gasnetz zusammenzubringen“, konstatiert Sattur. „Denn die zur grünen H2-Produktion nötigen Elektrolyseure brauchen beides. Wir müssen den Brückenschlag zwischen unserem Strom- und dem Gassystem schaffen, um die Energiewende in Mitteldeutschland schnellstmöglich umzusetzen und vorhandene Potenziale miteinander zu verknüpfen. Gelingt es uns, die Redispatching- und Rückspeise-Maßnahmen drastisch zurückzufahren und stattdessen den Strom in grünen Wasserstoff umzuwandeln, haben wir einen großen Schritt getan.“

Pressekontakt

David Köster
Pressesprecher
Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH
T 0345 216-3906
E David.Koester@mitnetz-strom.de
I www.mitnetz-strom.de

Hintergrund

Die Mitteldeutsche Netzgesellschaft Strom mbH (MITNETZ STROM) mit Sitz in Kabelsketal ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM). Als größter regionaler Verteilnetzbetreiber in Ostdeutschland ist MITNETZ STROM unter anderem für Planung, Betrieb und Vermarktung des enviaM-Stromnetzes verantwortlich. Das durch die MITNETZ STROM betreute Stromverteilnetz hat eine Länge von mehr als 71.000 Kilometern und erstreckt sich über Teile der Bundesländer Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Die Mitteldeutsche Netzgesellschaft Gas mbH (MITNETZ GAS) mit Sitz in Kabelsketal ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der MITGAS Mitteldeutsche Gasversorgung GmbH (MITGAS). Als Verteilnetzbetreiber ist MITNETZ GAS für Planung, Betrieb und Vermarktung der gepachteten Netze verantwortlich. Die Gasnetze haben eine Gesamtlänge von rund 7.000 Kilometern und erstrecken sich über Teile der Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg.

Pressesprecherin Evelyn Zaruba

Evelyn Zaruba

Chemnitztalstraße 13 09114 Chemnitz
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Ansprechpartnerin

Cornelia Sommerfeld

Industriestraße 10 06184 Kabelsketal
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