Perspektiven für die Lausitz: Energieunternehmen E.DIS, enviaM und LEAG arbeiten künftig bei Aus- und Weiterbildung in der Region zusammen
Die Energieunternehmen E.DIS, enviaM und LEAG stärken die Lausitz. Die drei Gesellschaften haben eine Zusammenarbeit bei der industriellen Aus- und Weiterbildung in der Region beschlossen. Ziel ist es, den notwendigen Bedarf an Fachkräften gemeinsam in der Lausitz und für die Lausitz zu sichern. Auf diese Weise wollen die drei Partner einen wichtigen Beitrag zur Stärkung und zum Erhalt des Industrie- und Energiestandortes leisten und die Weichen für eine attraktive und zukunftsfähige Wirtschaftsstruktur stellen.
Die vereinbarte Kooperation hat drei Handlungsschwerpunkte: erstens eine gemeinsame berufliche Erstausbildung junger Menschen, zweitens eine gemeinsame Qualifizierung, Weiterbildung und Umschulung von Mitarbeitern für den Einsatz in neuen Beschäftigungsfeldern und drittens eine gemeinsame mittel- und langfristige Personalplanung.
Das Bündnis ist ausdrücklich offen für weitere Partner. Unternehmen, die sich dem Aus- und Weiterbildungspakt für die Lausitz anschließen möchten, sind herzlich eingeladen mitzuwirken.
Berufliche Erstausbildung junger Menschen
Bei der beruflichen Erstausbildung junger Menschen soll die vorhandene Ausbildungs- infrastruktur künftig gemeinsam genutzt werden. E.DIS verfügt in Brandenburg an der Havel; enviaM in Falkenberg/Elster und LEAG in Jänschwalde und Schwarze Pumpe über eigene Ausbildungsstätten in Brandenburg, die für die anderen Unternehmen geöffnet werden. Im ersten Schritt ist im Ausbildungsjahr 2021/2022 eine gemeinsame Ausbildungsklasse für angehende Mechatroniker am Ausbildungsstandort Jänschwalde der LEAG vorgesehen.
„Junge Menschen sind heute sehr viel heimatverbundener als früher. Sie wollen in ihrer Region leben und arbeiten und hier etwas bewegen. Wir wollen ihnen als Energiewirtschaft künftig gemeinsam noch attraktivere Ausbildungsperspektiven in Berufen bieten, mit denen sie die Energiewende und den Klimaschutz vor Ort voranbringen“, betont der scheidende enviaM-Personalvorstand und Arbeitsdirektor Ralf Hiltenkamp.
Eine wichtige Rolle spielt dabei die gemeinsame Anpassung von Ausbildungsberufen an die künftigen Bedürfnisse der Energieversorgung insbesondere mit Blick auf den jetzt verstärkt einsetzenden Strukturwandel im Zuge des Kohleausstiegs bis 2038. Sie sollen noch besser an die Weiterentwicklung der Energiewende von einer Strom- zu einer Wärme- und Verkehrswende und die dafür notwendige Digitalisierung angeglichen werden.
„Die jungen Menschen von heute sind die erste Generation der sogenannten Digital Natives. Sie sind mit der Digitalisierung groß geworden und wollen diese gestalten. Sie sind damit wie geschaffen, den Wandel der Energieversorgung voranzutreiben. Denn hier ist Digitalkompetenz besonders gefragt. Diese wollen wir durch die gemeinsame Neuausrichtung unserer Ausbildungsberufe gezielt fördern. Unser Anliegen ist es, ein Lernumfeld zu schaffen, in der unsere Fach- und Führungskräfte von morgen ihre digitalen Fähigkeiten voll ausspielen und so die Energiewelt von morgen mitgestalten können“, unterstreicht die künftige enviaM-Personalvorständin und Arbeitsdirektorin Sigrid Nagl.
Qualifikation, Weiterbildung und Umschulung
Der vereinbarte Kernenergie- und Kohleausstieg führt zu einem grundlegenden Wandel der Energiewirtschaft. Er verlangt neue Qualifikationen und eine damit einhergehende Weiterbildung und Umschulung von Mitarbeitern für den Einsatz in neuen Beschäftigungsfeldern. Auch dem wollen die drei Energieunternehmen Rechnung tragen. Die bestehende Weiterbildungsinfrastruktur soll künftig verstärkt gemeinsam genutzt und weiterentwickelt werden.
„Lebenslanges Lernen ist für die Beschäftigten der Energiewirtschaft mehr denn je ein Muss. Die Neuausrichtung der Energieversorgung durch die Energiewende zwingt jeden Einzelnen, sich ständig weiterzubilden und sich bei Bedarf auch umschulen zu lassen. Wir verfügen über umfangreiche Qualifizierungsmöglichkeiten, die wir gemeinsam allen Mitarbeitern unserer Unternehmen zur Verfügung stellen wollen, um sie so noch besser für die Energiezukunft zu rüsten“, verdeutlicht die E.DIS Personalvorständin Daniela Zieglmayer.
Mittel- und langfristige Personalplanung
Die Neuausrichtung der Energiewirtschaft macht außerdem eine mittel- und langfristige strategische Personalplanung erforderlich, welche die drei Energieunternehmen künftig miteinander abstimmen wollen. Unter anderem ist es das Ziel, für die vom Kohleausstieg betroffenen Mitarbeiter der LEAG neue Perspektiven und eine Anschlussbeschäftigung im eigenen Unternehmen oder in einem der Partner-Unternehmen zu schaffen.
„Die LEAG ist ein modernes Energieunternehmen im Umbau. Wir werden uns in den nächsten Jahren mit einem wachsenden Anteil erneuerbarer Energien, der digitalen Steuerung und Vermarktung von Energieerzeugungsanlagen sowie mit Infrastruktur- und Servicedienstleistungen breiter aufstellen. Dafür brauchen wir hoch qualifizierte Mitarbeiter mit neuen Spezialisierungen“, sagt der Personalvorstand und Arbeitsdirektor der LEAG Jörg Waniek.
„Unsere Ausbildung, der erst vor wenigen Wochen von der IHK Cottbus erneut eine exzellente Qualität bescheinigt wurde, ist gut darauf vorbereitet, junge Menschen fit für die Zukunft der Energiebranche zu machen. Die Kooperation mit E.DIS und enviaM, über die wir uns sehr freuen, ist aber mehr als nur ein Ausbildungsverbund. Im Zuge des Kohleausstiegs werden wir bei LEAG zunehmend Beschäftigungsmöglichkeiten in neu entstehenden Geschäftsfeldern bieten. Durch die Partnerschaft mit E.DIS und enviaM wird sich unseren jungen Kollegen darüber hinaus die Chance eröffnen, später hier in der Lausitz eine Zukunft bei Unternehmen zu finden, die ebenso wie wir bei LEAG für gute Arbeit stehen“, so Waniek weiter.
Lob der Landesregierung
Die Zusammenarbeit der drei Energieunternehmen bei der industriellen Aus- und Weiterbildung in der Region wird auch von der Brandenburger Landesregierung begrüßt. „Das ist ein gutes Signal“, freut sich Wirtschaftsminister Prof. Dr.-Ing. Jörg Steinbach. „Die Zusammenarbeit hilft den drei Unternehmen, vorhandene Synergien effektiv zu nutzen. Die ungewöhnliche Kooperation befördert zudem die Strukturentwicklung in der Lausitz. Mit E.DIS, enviaM und LEAG schmieden Unternehmen ein Bündnis für die Zukunft, die alle über umfangreiche Kompetenzen und Erfahrungen bei der Aus- und Weiterbildung verfügen und in hohem Maße Verantwortung für ihre Beschäftigten übernehmen.“
Positiv bewertet Steinbach zudem, dass die drei Energieunternehmen gezielt Ausbildungsberufe an die Bedürfnisse der zukünftigen Energieversorgung anpassen wollen. „Wenn die Energiewende ein Erfolg werden soll, brauchen wir über die bisherige Stromwende hinaus endlich auch eine echte Sektorenkopplung mit den Bereichen Wärme und Mobilität. Gut ausgebildete Fachkräfte sind die Voraussetzung dafür, dass dies gelingen kann.
Mit der gemeinsamen Neuausrichtung der Ausbildung und gezielter Weiterbildung legen die drei Unternehmen das Fundament für die Gestaltung der Energieversorgung von morgen.“
Großes Beschäftigungs- und Ausbildungspotenzial
E.DIS, enviaM und LEAG beschäftigen aktuell insgesamt rund 13.000 Mitarbeiter und knapp 1.100 Auszubildende. E.DiS bietet drei Ausbildungsberufe und fünf duale Studiengänge; enviaM sieben Ausbildungsberufe und vier duale Studiengänge und LEAG acht Ausbildungsberufe und zwei duale Studiengänge an. In vielen Ausbildungsberufen und Studiengängen in Brandenburg sind noch Plätze frei. Jugendliche, die sich für eine berufliche Karriere in der regionalen Energiewirtschaft interessieren, können sich jederzeit bewerben. Weiterführende Informationen sind auf den Internetseiten der drei Energieunternehmen zu finden.
E.DIS, enviaM und LEAG spielen für die Energieversorgung in Brandenburg eine wichtige Rolle. Sie sind an zahlreichen Standorten angesiedelt und ein bedeutender Wirtschafts- und Wertschöpfungsfaktor. LEAG unterhält in der Region Braunkohlekraftwerke und -tagebaue sowie Solaranlagen. Mit der BigBattery Lausitz verfügt der Konzern in Schwarze Pumpe über den bislang größten Batteriespeicher Europas. E.DIS und enviaM betreiben Strom-, Gas- und Fernwärmenetze. enviaM ist darüber hinaus für den Vertrieb von Energie zuständig.
Pressekontakt
E.DIS
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Hintergrund
E.DIS
Die E.DIS AG mit ihrer Tochter E.DIS Netz GmbH ist einer der größten regionalen Energienetzbetreiber Deutschlands und betreibt in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ein rund 79.000 Kilometer langes Stromleitungsnetz.
Hinzu kommt im östlichen Landesteil Mecklenburg-Vorpommerns und im Norden Brandenburgs ein rund 4.700 Kilometer langes Gasleitungsnetz. Von über 40 Standorten aus gewährleistet E.DIS eine zuverlässige Energieversorgung von Privat- und Gewerbekunden, Industrieunternehmen und Kommunen in der Region. Mit rund 2.300 Mitarbeitern und rund 190 Auszubildenden ist die E.DIS-Gruppe einer der größten Arbeitgeber in den neuen Ländern. Kommunale Anteilseigner sind mit einem Drittel an E.DIS beteiligt.
enviaM
Die enviaM-Gruppe ist der führende regionale Energiedienstleister in Ostdeutschland. Der Unternehmensverbund versorgt mehr als 1,3 Millionen Kunden mit Strom, Gas, Wärme und Energie-Dienstleistungen. Zur Unternehmensgruppe mit rund 3.300 Mitarbeitern und rund 280 Auszubildenden gehören die envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM), Chemnitz, sowie weitere Gesellschaften, an denen enviaM mehrheitlich beteiligt ist. Gemeinsam entwickeln sie das Internet der Energie in Ostdeutschland. Anteilseigner der enviaM sind mehrheitlich die E.ON SE sowie rund 650 ostdeutsche Kommunen. Die Anteilseigner sind sowohl unmittelbar als auch mittelbar über Beteiligungsgesellschaften an enviaM beteiligt.
LEAG
Die LEAG-Unternehmensgruppe gehört zu den Top 5 der deutschen Energieunternehmen und ist mit rund 7.400 Mitarbeitern und rund 600 Auszubildenden einer der größten privatwirtschaftlichen Arbeitgeber in Ostdeutschland. Der Bergbau- und Kraftwerksbetreiber erweitert sein Geschäftsfeld mit dem Ziel, die LEAG für die Zukunft als Energie-, Infrastruktur- und Serviceunternehmen breit aufzustellen.