enviaM integriert VWS Verbundwerke Südwestsachsen in enviaM-Gruppe
enviaM ordnet die Energieversorgung in Crimmitschau, Lichtenstein/Sachsen und Stollberg/Erzgebirge neu. Die enviaM-Tochtergesellschaft VWS Verbundwerke Südwestsachsen GmbH soll bis Ende 2021 in die enviaM-Gruppe integriert werden. Das Unternehmen ist für die Strom-, Gas- und Wärmeversorgung in den drei Kommunen und ihren eingemeindeten Ortsteilen zuständig. Der Energiedienstleister bedient hier rund 27.000 Kunden. Er betreibt Strom-, Gas- und Fernwärmenetze und erzeugt Strom und Wärme in eigenen Kraftwerken.
Die VWS wurden im Juni 2009 gegründet. Neben enviaM mit einem Anteil von
97,85 Prozent gehören die Städte Crimmitschau mit einem Anteil von 1,73 Prozent, Lichtenstein/Sachsen mit einem Anteil von 0,10 Prozent und Stollberg/Erzgebirge mit einem Anteil von 0,32 Prozent zu den Gesellschaftern der VWS.
Schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die VWS sind in den vergangenen Jahren deutlich schwieriger geworden. Dies ist auf Faktoren zurückzuführen, von denen die gesamte Energiebranche betroffen ist. Die Sparte Vertrieb steht unter einem anhaltenden Wettbewerbsdruck. In der Sparte Erzeugung führen die Preisentwicklung für das für die Wärmeerzeugung benötigte Erdgas sowie die seit 2021 anfallende CO2-Steuer auf Erdgas zu steigenden Fernwärmepreisen. Dies zwingt die VWS dazu, die operativen Kosten im Geschäftsbereich Wärme zu senken, um den Kunden weiterhin attraktive Fernwärmepreise bieten zu können. In der Sparte Netz macht sich für das bei der VWS-Tochtergesellschaft SÜWESA NETZ angesiedelte Netzgeschäft der von der staatlich festgelegten Regulierung ausgehende Kostendruck zunehmend stärker bemerkbar. Die Unternehmensgröße der VWS ist zu gering, um diesen Entwicklungen erfolgreich begegnen zu können. Deshalb ist es sinnvoll, die VWS in die enviaM-Gruppe zu integrieren.
„Unser Ziel ist es, eine langfristig sichere und zuverlässige Strom-, Gas- und Wärmeversorgung in Crimmitschau, Lichtenstein, Stollberg und den eingemeindeten Ortsteilen zu gewährleisten. Gleichzeitig wollen wir die langjährige Partnerschaft mit den Kommunen neu ausrichten. In gemeinsamen konstruktiven Gesprächen ist es uns gelungen, ein passendes Konzept zu entwickeln, das allen Seiten gerecht wird“, betont der enviaM-Vorstandsvorsitzende Dr. Stephan Lowis.
Für die Integration in die enviaM-Gruppe ist die Zustimmung aller Gesellschafter der VWS erforderlich. Sie haben dem notwendigen Verkauf der Anteile der VWS durch die Städte Crimmitschau, Lichtenstein/Sachsen und Stollberg/Erzgebirge an enviaM zugestimmt. Die zuständigen enviaM-Gremien haben die Zusammenführung bestätigt.
Integration in mehreren Schritten
Die Integration der VWS in die enviaM-Gruppe wird sich in mehreren Schritten vollziehen. Im ersten Schritt erfolgte Anfang Juli 2021 die Übernahme des Geschäftsbereiches Netz der VWS-Tochtergesellschaft SÜWESA NETZ durch die Verteilnetzbetreiber der enviaM-Gruppe MITNETZ STROM und MITNETZ GAS. Im Anschluss daran wird die SÜWESA NETZ auf die VWS verschmolzen und hört damit auf, als Unternehmen zu existieren.
Im zweiten Schritt wird Mitte Juli 2021 der Geschäftsbereich Wärme und Erzeugung der VWS durch die enviaM-Tochtergesellschaft envia THERM übernommen. Dieser umfasst sowohl die Wärmeversorgungsnetze als auch die Wärmeerzeugungsanlagen. Die VWS-Wärmekunden werden ab diesem Zeitpunkt von envia THERM beliefert.
Im dritten Schritt ist Mitte August 2021 die Übernahme des Geschäftsbereiches Vertrieb und der Querschnittsfunktionen der VWS durch enviaM vorgesehen. Die VWS-Stromkunden und VWS-Gaskunden werden ab diesem Zeitpunkt von enviaM beliefert. enviaM tritt die Rechtsnachfolge der VWS an. Die VWS hören damit auf, als Unternehmen zu existieren.
Neue Kooperationsmodelle mit den Kommunen
Parallel zur Integration der VWS stellt enviaM die Kooperation mit den drei Kommunen auf eine neue Grundlage. Das Unternehmen wird mit den Städten Crimmitschau und Lichtenstein/Sachsen bis Ende 2021 eine gemeinsame Netzkooperationsgesellschaft gründen. In diese Gesellschaft werden mit Wirkung zum 1. Januar 2022 die Strom- und Gasnetze der VWS in Crimmitschau und Lichtenstein/Sachsen durch enviaM eingebracht. Die Verteilnetzbetreiber der enviaM-Gruppe MITNETZ STROM und MITNETZ GAS übernehmen den Netzbetrieb. Vergleichbare Kooperationsmodelle gibt es bereits zwischen enviaM und Kommunen wie Sandersdorf-Brehna und Oschatz.
Auch mit der Stadt Stollberg/Erzgebirge wurde ein neues Modell der Zusammenarbeit entwickelt. Die Umsetzung bedarf noch der Genehmigung der Rechtsaufsichtsbehörde.
Sozialverträglicher Personalabbau
Die bisherigen Aufgaben der VWS werden durch die enviaM-Gruppe künftig mit weniger Personal durchgeführt. „Der Personalabbau erfolgt sozialverträglich. Es gibt keine betriebsbedingten Kündigungen. Den VWS-Mitarbeitern wird entweder eine gleichwertige Weiterbeschäftigung bei der enviaM-Gruppe ermöglicht oder eine Vorruhestandsregelung angeboten“, verdeutlicht VWS-Geschäftsführer Armin Schüssler. Aktuell sind bei den VWS 62 Mitarbeiter beschäftigt.
Die enviaM-Gruppe bleibt an den VWS-Standorten in Crimmitschau, Lichtenstein/Sachsen und Stollberg/Erzgebirge präsent. Die Kraftwerke werden weiter betrieben. Die Kundenbüros haben wie gewohnt geöffnet. „Alle VWS-Kunden werden schriftlich über die Änderung des Lieferanten unterrichtet. Die bestehenden Lieferverträge werden durch enviaM und envia THERM unverändert fortgeführt. Die VWS-Kunden profitieren außerdem von einem breiten Produkt- und Serviceangebot der enviaM-Gruppe“, sagt VWS-Geschäftsführer Dominik Wirth. Für Rückfragen der Kunden stehen Mitarbeiter der VWS telefonisch gern unter der Rufnummer 0800 1 666 006 oder der E-Mail-Adresse Kundenservice@vws-verbundwerke.de zur Verfügung.
Pressekontakt
Stefan Buscher
Pressesprecher
envia Mitteldeutsche Energie AG
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Hintergrund
Die enviaM-Gruppe ist der führende regionale Energiedienstleister in Ostdeutschland. Der Unternehmensverbund versorgt knapp 1,3 Millionen Kunden mit Strom, Gas, Wärme und Energie-Dienstleistungen. Zur Unternehmensgruppe mit rund 3.300 Beschäftigten gehören die envia Mitteldeutsche Energie AG (enviaM), Chemnitz, sowie weitere Gesellschaften, an denen enviaM mehrheitlich beteiligt ist. Gemeinsam entwickeln sie das Internet der Energie in Ostdeutschland. Anteilseigner der enviaM sind mehrheitlich die E.ON SE sowie rund 650 ostdeutsche Kommunen. Die Anteilseigner sind sowohl unmittelbar als auch mittelbar über Beteiligungsgesellschaften an enviaM beteiligt.